Tierwohl in Österreich: Nur wenige Fleischsiegel überzeugen
In Österreich werden jährlich rund 450.000 Tonnen Schweinefleisch produziert, was etwa 2,7 Millionen Tieren entspricht. Ein aktueller Labelcheck von Tierschutz Austria offenbart alarmierende Ergebnisse: Über 40 % der untersuchten Labels vermitteln keinen Mehrwert in Bezug auf Tierwohl. Von den 22 analysierten Gütesiegeln erfüllen lediglich 14 % deutlich höhere Standards. „Es gibt immer noch Anbieter, die sich nicht scheuen, irreführende Labels zu schaffen, die Verbraucher:innen täuschen sollen“, kritisiert Esther Kronthaler von Tierschutz Austria. Selbst namhafte Marken wie TANN, Hofstädter oder Clever schnitten im Check enttäuschend ab.
Über 40 % der Labels: Kein Tierwohl garantiert
Von den 22 geprüften Fleischsiegeln fielen neun komplett durch. Auch grundlegende Tierwohl-Kriterien wie das Verbot von Vollspaltenböden, Kastenständen oder das Erhalten intakter Ringelschwänze werden von vielen Labels ignoriert. Besonders besorgniserregend ist die seltene Kontrolle der Standards, die im Extremfall nur alle 50 Jahre stattfindet.
Kritik an Betäubungsmethoden und Labeltransparenz
Die CO₂-Betäubung, bei der Schweine in eine Grube mit Kohlendioxid hinabgelassen werden, sorgt ebenfalls für Empörung. Studien stufen diese Methode als „absolut tierschutzwidrig“ ein. Auch Biolabels schließen diese Praxis nicht immer aus, was zu großem Unverständnis bei Tierschützer:innen führt.
Lichtblicke: Diese Labels setzen auf Tierwohl
Trotz der ernüchternden Ergebnisse gibt es positive Beispiele: Ja! Natürlich, Zurück zum Ursprung und das Tierwohl verbessert-Label heben sich durch ihre höheren Standards hervor. Das Ja! Natürlich Freilandschwein beispielsweise darf in der Erde wühlen, was den natürlichen Bedürfnissen der Tiere entspricht. Mit diesen Labels werden wesentliche Kriterien wie das Verbot von Kastenständen und Vollspaltenböden umgesetzt. Sie stehen damit für die besten verfügbaren Standards in Österreich.
Appell an Politik und Verbraucher:innen
Tierschutz Austria fordert eine klare Haltungskennzeichnung in Einzelhandel, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. Zudem sollten strengere Mindeststandards festgelegt werden, um Verbrauchertäuschung durch Pseudolabels zu verhindern. Wer sicher sein möchte, dass kein Tier für ein Produkt gelitten hat, greift am besten auf das Vegan-Label zurück, das vollständigen Tierschutz garantiert.
Den vollständigen Labelcheck mit detaillierten Ergebnissen können Interessierte kostenlos unter folgendem Link herunterladen: Labelcheck Download.